Ubuntu 8.10 RAID Installation
Hinweis: Diese Anleitung sollte auch 1:1 auf neuere Ubuntu Versionen übertragbar sein.
Update: Grub2 kann nun auch von einem RAID booten.
Wer zwei oder mehr Festplatten sein eigen nennt und schon immer mal Ubuntu auf einem Softwareraid installieren wollte, ist hier genau richtig.
Wir benutzen für diese Anleitung übrigens die Ubuntu 8.10 Server oder die alternative Installations-CD und man sollte schon etwas Vorwissen besitzen!
Was wir machen werden:
- /boot auf RAID1 mit drei Partitionen auf drei Festplatten
- drei Swap Partitionen auf drei Festplatten
- / auf RAID5 mit drei Partitionen auf drei Festplatten
Drei Schritte zum Ziel:
Schritt 1:
Von der CD booten und bis zur Partitionierung gehen.
Schritt 2:
Nun legen wir auf jeder Fesplatte drei Partitionen an.
Die erste Partition wird /boot werden und kann klein sein. Ich habe 500MB genommen. Die zweite wird Swap und hat bei mir 1,5GB. Die letzte belegt den restlichen Speicherplatz und wird unser root (/).
Beim erstellen der Partitionen wählen wir bei den RAID-Partitionen unter „Benutzen als:“ „physikalisches Volume für RAID“ aus.
Die Swap-Partitionen werden einfach wie gewohnt als Swap angelegt.
Wenn wir alle Partitionen angelegt haben, wählen wir „Software-RAID konfigurieren“. Im folgenden Dialog erstellen wir nun ein MD-Gerät. Die folgenden Schritte sollten selbsterklärend sein.
Wenn wir alles richtig gemacht haben, sind nun zwei RAID-Geräte vorhanden. Von hier geht es nun wie von einer Standardinstallation weiter, nur dass wir die RAID-Gerade statt der wirklichen Partitionen verwenden.
Schritt 3:
Warten bis das RAID aufgebaut ist.
Wenn die Installation abgeschlossen ist und das System gebootet wurde, wird es noch etwas träge sein. Das liegt daran, dass die RAIDs erstmal aufgebaut werden müssen. Beim RAID1-Verbund geht das sehr schnell, da es einfach gespiegelt wird und in unserem Fall relativ klein ist. Beim RAID5 dauert es länger, da hier Paritätsdaten berechnet werden müssen. Bei mir hat es mit 3x 630GB ca. 2,5h gedauert.
Wie weit das Aufbauen gerade ist, kann man sich mit folgenden Befehlen ansehen:
cat /proc/mdstat
oder
mdadm --detail /dev/md0 (oder md1)
Wenn die RAIDs aufgebaut sind, sollte das System deutlich performanter sein.
Fertig! 🙂
Erklärungen:
Warum haben wir drei Swap-Partitionen erstellt und die nicht auf ein RAID0 gelegt?
Ich vertraue da ganz auf http://www.linuxhaven.de/dlhp/HOWTO/DE-Software-RAID-HOWTO-7.html. Dort wird gesagt, dass Linux mehrere Swap Partitionen gleichwertig benutzt und die Zugriffe verteilt (wie ein RAID0). Das klingt logisch und wird von mir nicht weiter hinterfragt. 😉
Update: Wenn jetzt natürlich eine Platte ausfällt wird das System Probleme bekommen. Wenn es wirklich sicher sein soll, erstellt man also wie bei /boot ein RAID1 und nimmt dieses als Swap.
Warum ist /boot nicht auch ein RAID5?
Das liegt daran, dass grub nicht von einem RAID booten kann. Das RAID1 spiegelt nur die Partition, d.h. die Daten sind auch noch lesbar, wenn das RAID1 ausfällt. Es ist also egal welche Platte ausfallen wird, das System lässt sich trotzdem booten. Wenn mehr als eine Platte ausfällt, ist jedoch der RAID5-Verbund kaputt. Aber dass so etwas passiert ist relativ unwahrscheinlich.